Karl Lauterbach - Der bessere Gesundheitsminister

Bild: Martin Kraft (photo.martinkraft.com) Lizenz: CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons
Bild: Martin Kraft (photo.martinkraft.com) Lizenz: CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

von FLORIAN PASTERNY

 

Karl Lauterbach soll Gesundheitsminister werden. Zumindest wenn es nach den Twitter- und Internetusern geht. #WirWollenKarl geht viral. Verbreitet sich rasend schnell in den Sozialen Medien. Und ähnlich wie bei Lothar Matthäus in der Frage des Bundestrainers oder wie bei Robert Habeck in der Frage des Bundeskanzlers: Warum nicht Lauterbach als Gesundheitsminister. Am besten sofort. Und auch wenn Lauterbach uns oft nervt mit seinen Thesen und Theorien. Aber er hatte sehr oft recht und produziert vor allem Vorschläge am laufenden Band.

 

Man kann Karl Lauterbach nicht vorwerfen seit Beginn der Pandemie still zu sein. Er ist ein lauter Mahner, Lösungsgeber und er weiß was er tut. Mit einer grundlegenden Emsigkeit begibt er sich von Talkshow zu Talkshow, hangelt sich von Tweet zu Tweet und erklärt dem geneigten Deutschen die Pandemie, ihre Folgen und den Weg aus der Pandemie heraus. Hätte man bereits im März 2020 auf Lauterbach gehört, wir stünden heute wohl anders da. Besser. Gesünder. Sowohl die Volksgesundheit als auch die Wirtschaft hätten weniger Schaden genommen.

 Früh wollte er Masken – sie kamen zu spät. Früh wollte er Impfstoffe bestellen. Sie kamen zu spät. Früh wollte er im Herbst 2020 den Lockdown. Er kam zu spät und zu weich. Und jetzt will er die Notbremse. Einen harten Lockdown, denn die 3. Welle wird uns hart erwischen. Auch die hat er früh vorausgesagt, genau die Welle Nummer 2. Nach der ersten Welle wurde er für diese Aussagen belächelt, bedroht und gar medial beinahe vernichtet.

 

Das Gesundheitsministerium ist unbeliebt. Kein Karriereministerium wie die Verteidigung oder das Außenministerium. Und dennoch hat die CDU dieses Ministerium stets behalten wollen. Spahn sollte reifen. Sich präsentieren und eventuell 2021 als Kanzlerkandidat vorsprechen. Es kam anders. Es kam Covid-19. Kein Karrieretot für Spahn, aber eine Hürde. Diese kann er nicht überspringen. Das Vertrauen in ihn und sein Coronamanagement ist dahin. Eine Kabinettsumbildung wäre sinnvoll. Lauterbach sofort? Vielleicht wäre das erfolgreich. Lauterbach ab Herbst? Vielleicht wäre das sogar unumgänglich. Sollte die SPD in eine Regierung kommen, dann kann und darf der Gesundheitsminister oder Staatssekretär nur Karl Lauterbach heißen. Denn Kompetenz ist nun wichtiger als Karrierekalkül. Kanzler will Lauterbach so oder so nicht mehr werden.

 

Florian Pasterny